Welche kulturellen Highlights gibt es in Sardinien?
Mit grandiosen, oft atemberaubenden Landschaften, wie sie von der Natur geformt wurden, präsentiert sich Sardinien. In dieser Kulisse findet man neben den Tombe dei Giganti (Riesengräbern) und Menhiren auch die berühmten Nuraghen. Der Zweck dieser prähistorischen Rundbauten gibt bis heute Rätsel auf. Nicht weniger beeindruckend finde ich die modernen, monumentalen Murales (Wandmalereien), die ursprünglich, wie in Orgosolo, den Zorn der Bevölkerung über Missstände zum Ausdruck brachten.
Eine jahrhundertealte Tradition hat die Kunst des Korbflechtens auf der Insel. Bei schönem Wetter sitzen die Korbflechterinnen vor den Häusern und flechten aus den getrockneten Blättern des hier heimischen Affodillgewächses spiral- und sternförmig gemusterte Körbe, wie in Bosa. Zum typischen sardischen Kunsthandwerk gehören, je nach Region auch Korkschalen aus der Korkeiche und Teppiche in verschiedenen Farben und Mustern. Wer die Insel zu Ostern besucht, sollte sich die Mysterienprozessionen der Karwoche, wie in Alghero, nicht entgehen lassen.
Was hat Sardinien Küche zu bieten?
Fast 2000 Kilometer Küste hat Sardinien, doch seine Küche ist überwiegend von der Hirten- und Bauernkultur geprägt. Während die Touristen am Meer Fisch und Krustentiere genießen, lieben die Einheimischen im Landesinneren bodenständige, unverfälschte und einfache Gerichte. Zu den Spezialitäten der Küche der zweitgrößten Mittelmeerinsel gehört das hauchdünne, runde und harte Brot Pane Casarau, auch carta musica (Notenpapier) genannt, das ich mit Olivenöl, Salz und mediterranen Kräutern auch gerne zwischendurch esse. Als Primo liebe ich die Culturgiones, mit Kartoffeln und Minze gefüllte Teigtaschen, die mit einer Tomatensauce serviert werden. Der König der sardischen Tafel ist jedoch das Porceddu, ein am Spieß gebratenes Spanferkel. Wer gerne Fleisch isst, kann sich auf Sardinien auch an Grillgerichten mit Lamm-, Schaf- und Rindfleisch erfreuen. Mögen Sie es würzig? Dann ist der reife Pecorino sardo genau das Richtige für Sie! Dazu schmecken berühmte Weine, wie der weiße Vermentino oder der rote Cannonau. Und nach einem so deftigen Essen fehlt nur noch ein Schluck Mirto, der sardische Likör schlechthin.
Was kann man mit Kinder in Sardinien unternehmen?
Eine uralte Insel mit uralten Lebewesen? Im Park „Sardegna in miniatura“ in Tuili werden die Dinosaurier wieder lebendig. Wer Action am Meer sucht, hat auf Sardinien eine große Auswahl. Ob Windsurfen, Kitesurfen, Segeln oder Tauchen: vor allem an der Nord- und Westküste sind alle Wassersportarten ständig im Angebot. Spannend wird es auch beim Schnorcheln mit Delfinbeobachtung wie in Alghero oder im Butterfly House Sardegna in Olmedo mit über 400 Schmetterlingen. Über 60 sardische Strände wurden in diesem Jahr mit dem Umweltsiegel „Bandiera Blu“ (Blaue Flagge) ausgezeichnet, wie der Strand Rena Majori in Aglientu oder Santa Reparata in Santa Teresa di Gallura. Für Wanderfreunde ist die Insel ein Eldorado, nicht nur im Landesinneren, sondern auch an der Küste. Am liebsten wandere ich rund um Capo d’Orso, weil es dort bizarre Felsformationen und spektakuläre Ausblicke gibt. Für die Kleinen gibt es an der Costa Smeralda den großen, kostenlosen Kinderspielplatz Gregoland mit herrlichem Ausblick.